Juli 2023

Ich fühle mich majestätisch und königlich, wenn ich diese Monumente aus dem 7. Jahrhundert berühre.

Manjula Srinivas
Panch Rathas, Mahabalipuram, India

Lauschen Sie dem Klang Indiens!


Bitte benutzen Sie Kopfhörer für ein binaurales Hörerlebnis!

So sieht das dazugehörige Spektrogramm aus.


Was uns „naive“ Hörer:innen über Klangqualität lehren können

Die meisten Menschen nehmen die Klangqualität eines Wiedergabesystems unbewusst und intuitiv wahr. Möchte man diese Klangwahrnehmung typischer „naiver“ Hörer:innen instrumentell bestimmen, muss das intrumentelle Ergebnis gut mit dieser Klangwahrnehmung korrelieren. Die Basis für instrumentelle Verfahren sind Hörtests, bei denen die Proband:innen eine umfangreiche Musikauswahl und viele verschiedene Audiogeräte anhand mehrerer Parameter bewerteten. Wir konnten feststellen, dass naive, unerfahrene Hörer:innen die Klangqualität vor allem anhand von drei Qualitätsdimensionen wahrnehmen. Die erste dieser Dimensionen nennen wir „Timbre“. Damit meinen wir, als wie natürlich die Hörer:innen den Frequenzgang (die Tonalität) und die zeitliche Präzision bewerten. Die Dimension „Immersivität“ beschreibt, wie realistisch das Klangfeld den (virtuellen) Raum „ausfüllt“. Die Dimension „Verzerrung“ deckt ab, wie „sauber“, also unbeeinträchtigt von schädlichen Einflüssen elektronischer und elektroakustischer Komponenten, das Signal klingt. Die als Mean Opinion Scores (MOS) gewichteten Bewertungen dieser Qualitätsdimensionen (MOST für Timbre, MOSI für Immersivität und MOSD für Verzerrungen) bestimmen zusammengefasst die wahrgenommene Gesamtklangqualität (MOSO) eines Wiedergabesystems.

Die Ergebnisse dieser Hörtests haben wir in MDAQS überführt und angewendet. Die damit nun mögliche instrumentelle Bewertungsmethode macht den Einsatz von hunderten menschlichen Testpersonen überflüssig. Die Bewertung wird schneller, zuverlässiger und effizienter. Die Ergebnisse in Form von Zahlenwerten sind auch für Nicht-Experten sehr gut nachvollziehbar und vor allem immer vergleichbar.